Über 40 Massnahmen für die Biodiversität

IP-SUISSE Bauernfamilien fördern die Artenvielfalt auf ihren Landwirtschaftsbetrieben. Im Schnitt realisieren sie dabei 36% mehr Massnahmen als gefordert – weil sie aus Überzeugung handeln. So schaffen sie vielfältige Lebens- und Nahrungsräume für zahlreiche Tierarten. Schweizweit mehrere Hunderttausend Mal. Hier eine kleine Auswahl.

Nisthilfen für Wildbienen

Die aus Sand angelegten Lebensräume bieten im Boden brütenden Wildbienenarten und Eidechsen wertvolle Nistgelegenheiten. Wildbienen sind wichtige Bestäuber, fast die Hälfte der rund 600 Arten in der Schweiz ist gefährdet.

Wer profitiert?

  • Insekten (Wildbienen, Heuschrecken, Ameisen und andere Bodenbewohner)
  • Reptilien (Eidechsen und Schlangen)

Sandlinsen

Vielseitiger Lebensort

Asthaufen bieten Lebensraum und Unterschlupf für Amphibien, Reptilien und viele andere Tiere. Sie verbessern die Überwinterungsbedingungen und viele Kleintiere nutzen sie als Versteck oder zur Aufzucht ihrer Jungen.

Wer profitiert?

  • Amphibien und Reptilien (Schlingnatter, Eidechsen)
  • Kleintiere (Igel, Wiesel)
  • Vögel (Nistplätze)
  • Insekten (Käfer, Spinnen, Tausendfüssler)

Asthaufen

Ganzjähriges Zuhause für Wildtiere

Brachen sind ungenutzte Flächen, die mit einer Mischung von bis zu 40 einheimischen Wildblumenarten eingesät werden. Sie bieten ganzjährig wertvollen Lebensraum für zahlreiche Insekten, Spinnen und Kleintiere.

Wer profitiert?

  • Insekten (Wildbienen, Schmetterlinge, Käfer, Spinnen)
  • Vögel (Braunkehlchen, Feldlerchen, Wachteln)
  • Kleinsäuger (Igel, Feldhase)
  • Reptilien (Eidechsen, Schlangen)
  • Amphibien (Frösche, Kröten, Molche)

Buntbrache

Dauerhafter, vielfältiger Lebensraum

Hecken aus einheimischen Sträuchern und Bäumen bieten reichhaltige Nahrung und Unterschlupf für zahlreiche Tiere. Sie verbinden unterschiedliche Lebensräume und schützen das Klima durch dauerhafte Kohlenstoffspeicherung.

Wer profitiert?

  • Vögel (Neuntöter, Goldammer)
  • Kleinsäuger (Wiesel, Igel)
  • Insekten, Nützlinge (Bienen, Schmetterlinge, Marienkäfer)
  • Reptilien (Eidechsen und Schlangen)

Hecken

Dauerhafter Rückzugsstreifen

Strukturreiche, krautige Streifen im Acker verbinden unterschiedliche Lebensräume und bieten Nützlingen und weiteren Tieren Nahrung, Rückzugs- oder Überwinterungs­möglichkeiten. Das Mähen von Teilflächen fördert die Pflanzenvielfalt.

Wer profitiert?

  • Insekten, Nützlinge (Bienen, Schmetterlinge und Käfer, Heuschrecken, Spinnen)
  • Vögel (Braunkehlchen, Feldlerchen, Wachteln und andere Bodenbrüter)
  • Kleinsäuger (Igel, Feldhase, Reh)

Saum auf Acker

Lebensräume in der Baumkrone und drunter

In Hochstammobstgärten, Lebensraum zahlreicher Vogelarten, reifen oft seltene, vom Aussterben bedrohte Obstsorten. Bienen, Schmetterlinge und weitere Insekten finden Nahrung in und unter den Bäumen. Selbst abgestorben bieten sie noch Nahrung und Nisthabitate.

Wer profitiert?

  • Vögel (Grünspecht, Wiedehopf, Gartenrotschwanz, Distelfink)
  • Insekten (Bienen, Hummeln, Schmetterlinge, Marienkäfer)
  • Kleinsäuger (Igel,Wiesel, Siebenschläfer)

Obstgarten

Insektenparadies und Rückzugsort

In wenig oder nicht gedüngten Flächen finden sich viele extensive Pflanzenarten. Pro Pflanzenart finden 10 bis 20 Kleintierarten Futter und Unterschlupf. Ungemähte Altgrasflächen sind Rückzugsort für Spinnen, Reptilien und Kleinsäuger.

Wer profitiert?

  • Insekten (Schmetterlinge, Spinnen, Käfer, Heuschrecken)
  • Vögel (Braunkehlchen)
  • Kleinsäuger (Igel)
  • Reptilien (Blindschleichen)

Blumenwiesen

Nahrungsquelle für Insekten

Diese Biodiversitätsförderflächen im Ackerbau sind mit für Bestäuber und Nützlinge attraktiven Wildblumen und Kulturpflanzen angesät. Für pollen- und nektarsuchende Insekten schliessen sie im Sommer die Nahrungslücke.

Wer profitiert?

  • Insekten (Wildbienen, Schmetterlinge und Käfer…)

Nützlingsstreifen

Nisthilfen auf dem Hof - Brutplätze für Höhlenbrüter

In Höhlen brütende Vogelarten wie Schleiereule und Turmfalken leiden unter dem Mangel an natürlichen Höhlen. Die Nisthilfen am Hof bieten diesen zum Teil bedrohten Vögeln wichtige Brutplätze.

Wer profitiert?

  • Schleiereulen
  • Turmfalken
  • Schwalben

Nisthilfen

Lieblingsort für wärmeliebende Tiere

Steinhaufen bieten mit zahlreichen kleinen Höhlen und Gängen Lebensräume und Verstecke für nützliche Insekten und Reptilien sowie seltene Pflanzen.

Wer profitiert?

  • Amphibien und Reptilien (Schlingnatter, Eidechsen)
  • Kleintiere (Igel, Wiesel)
  • Vögel (Nistplätze)
  • Insekten (Käfer, Spinnen, Tausendfüssler)

Steinhaufen

Biodiversität beim Bauernhof

Das freiwillige Programm Hof+ umfasst neben den 40 Massnahmen auf den Produktionsflächen weitere 26, die auf dem Hofgelände (Scheune, Garten usw.) umgesetzt werden können, um die Biodiversität noch mehr zu stärken.

Wer profitiert?

  • Insekten (Nistkästen, Futterstellen)
  • Vögel (Nistkästen)
  • Kleinsäuger (Stein- und Asthaufen)
  • Amphibien und Reptilien (Teiche, Feuchtstellen)
  • Pflanzen (Blühstreifen, Hochstammbäume)

Hof+

Auch du kannst helfen

Heimische Blumen statt Exoten

Denn sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität, indem sie die Lebensgrundlage für Insekten bilden. Viele Insekten haben sich auf wenige Pflanzenarten spezialisiert und können mit exotischen Pflanzen und gezüchteten Zierpflanzen mit gefüllten Blüten nichts anfangen.

Totholz im Garten

Durch Obstbaumschnitt oder andere Aufräumaktivitäten fällt im Garten einiges an Holz an. Dieses Totholz lässt sich bestens als Lebensraum oder Rückzugsgebiet für zahlreiche Tierarten wie Insekten, Igel oder Brutvögel nutzen.

Insektenhotels

Sie sind für kleinere Balkone ebenso eine Bereicherung wie für jeden Garten. An trockenen und sonnigen Standorten aufgestellt locken sie viele Nützlinge in den Garten, die eher unbeliebte Insekten wie Blattläuse in Schach halten.